Dieses Jahr konnten wir ja wegen der Bauarbeiten in unserem Garten keine Halloween-Party machen und leider auch keine Deko für die Fans unseres Hauses vorbereiten. Und damit uns das nicht zu traurig machte, überlegten wir uns ein Alternativprogramm für dieses Halloween.
Zugegeben war es keine spontane Entscheidung, denn dafür war das Programm zu kostspielig. Wir flogen nämlich nach Florida, um gemeinsam mit unseren Kindern zu schauen, wie die Amerikaner Halloween zelebrieren. In einem einwöchigen Intensivprogramm erledigten wir alles was mit Halloween zu tun hat, und natürlich ein bisschen mehr.
Unser US-Aufenthalt begann mit Shopping bei Spirit Of Halloween. In den USA öffnen jedes Jahr ab August unzählige Shops, mit allem was das Herz eines Halloweeners erfreut, ihre Pforten. Diese Shops bieten von Stickern, über Kostüme, Masken und klassischer Deko bis hin zu Animatronics wirklich alles, was man sich zum Thema Halloween nur vorstellen kann. Bis eine Woche nach Halloween kann man in diesen Shops einkaufen und dann schließen sie wieder bis zum nächsten Jahr. In der Zwischenzeit kann man natürlich online bestellen, aber für uns war das Einkaufserlebnis vor Ort wichtig.
Unsere Kids kauften sich für den 31.10. Kostüme, Masken und vor allem Sammelbehälter, da wir ja diesmal auch von Haus zu Haus zogen und nicht bei uns zuhause feierten.
Ich legte mir für unser Party-Thema im kommenden Jahr einen Spazierstock im ‘Dia de los muertos’-Stil zu. Ein Stock mit einem verzierten Totenkopf als Griff. Außerdem kauften wir ein neues Gästebuch und unsere erste Animatronic für unsere Halloween-Deko, die hübsche und sympatische Bloothisty Betty. Ursprünglich dachte ich, dass wir diese Puppe nicht mehr bekommen würden, da sie überall ausverkauft war. Doch dann fanden wir sie bei einem Spirit of Halloween in Orlando um 50% preisreduziert. Der Verkäufer erklärte mir, dass die Technik spinnt und der Preis daher reduziert wurde. Nach einem kurzen Blick auf die Technik fiel mir ein Kurzschluss auf, den ich relativ leicht beseitigen konnte. Also griff ich zu und nahm das Angebot an. Außerdem nahmen wir uns auch noch einen ‘Jumping Spider’ und den ebenfalls um 50% reduzierten ‘Hugz The Clown‘ mit.
Schon am nächsten Tag stand der nächste Halloween-Event am Plan. Die 29. Halloween Horror Nights (HHN29) in den Universal Studios Orlando. Wer Halloween sagt muss auch HHN sagen. In den Universal Studios wissen sie, wie man Halloween zelebriert. Auch wenn der Besuch teuer, also so richtig teuer ist, so sollte jeder Halloween-Fan ein Mal in seinem Leben die Horror Nights besucht haben. Man lässt an einem Abend gut und gerne 150 Dollar pro Person dort. Dafür bekommt man ein Ticket für einen Abend von 7pm bis 1am, fünf Scare-Zones in den Freiflächen, Live-Shows und 10 richtig cool und detailliert gestaltete Gruselhäuser. Für 150 Dollar wird man allerdings nicht mehr als 4 dieser Häuser sehen können, weil man ziemlich lange anstehen muss. Daher sollte man nochmal gut 160 Dollar in einen Expresspass investieren, denn so sieht man an einem Abend alle Häuser, die Shows und das ganze stressfrei. Und wenn man dann noch Zeit hat kann man die normalen Attraktionen teilweise auch besuchen. So sind wir zum Beispiel mit dem RockIt Coaster, Fast and Furious und auch mit The Mummy gefahren. Gut die Hälfte aller Coaster und 3D-Attraktionen haben an den HHN geöffnet.
Dieses Jahr waren die bekanntesten Themen ‘Ghostbusters’, ‘Stranger Things’, ‘Killerclowns from Outerspace’, ‘Universal Monsters’ mit Dracula, Frankenstein & Co., ‘The Graveyard’ und noch fünf weitere. Die ganze Veranstaltung ist teilweise ziemlich gruselig und daher für Kids unter 13 Jahren nicht empfohlen.
Allerdings gibt es natürlich Unterschiede, denn manche Kinder kommen mit den permanent auftauchend Scare-Actors zurecht, die aus allen Richtungen heran gesprungen und gelaufen kommen, dafür ist es sogar für manche Erwachsenen zu viel. Unser Sohn und ich hatten auf jeden Fall einen riesen Spaß beim Durchgehen durch die Häuser.
Tags darauf kamen wir alle vier wieder und machten die ‘Behind The Screams Tour’ mit. Eine absolute Empfehlung für all jene die es interessiert wie die Gruselhäuser ausgestattet werden, wie der Gruselbetrieb funktioniert, welche Easter-Eggs sich in manchen Häusern verstecken und so weiter. Wir hätten zB. nicht gedacht, dass das Erschrecken von Leuten so ein Knochenjob sein kann. Teilweise müssen die extra dafür gecasteten Stuntmen bereits nach 20 Minuten getauscht werden und pausieren, weil sie im 10-Sekundentakt auf Besucher zuspringen und von einer Seilmechanik wieder zurück gezogen werden. Das geht ganz schön rein.
Auch die Erklärungen zu den Besonderheiten der Häuser, warum in manchen Bereichen Gummiböden verlegt werden und über die Wirkung von SIF (Stuff In Face) waren richtig interessant. Es empfiehlt sich allerdings die Tour erst nach dem Besuch der HHN zu machen, um sich nicht der Überraschungsmomente zu berauben. Allerdings kann es natürlich auch ganz interessant sein, die Häuser zu besuchen nachdem man einige Erklärungen dazu erhalten hat. Eine schwere Entscheidung, außer man geht vorher und nachher hin 🙂
Unser nächster und letzter Halloween-Stop war eine Wohnsiedlung in Cape Coral. Ich suchte bei der Vorbereitung der Reise nach eine Wohngegend in der ein paar bekannte aufwendig dekorierte Wohnhäuser zu finden sind, weil ich davon ausging, dass in solchen Gegenden tendenziell mehr zu sehen sein wird. Oft wird die Nachbarschaft ja zum Dekorieren angeregt, wenn ein paar Wenige damit beginnen. Und ich lag damit durchaus richtig, denn obwohl ‘Spooky Alley’ das einzige wirklich aufwendig geschmückte Haus in dem Teil der Siedlung war, so hatten doch einige Häuser in den zwei Straßen , die wir in einer Stunde schafften, Deko im Vorgarten. Außerdem funktioniert das mit dem ‘Trick or Treat’ in Florida ein bisschen anders als bei uns, da es dort zu Halloween so um die 30° Celsius hat. Dort sitzen nämlich die Leute die Süßigkeiten verteilen vor ihren Häusern und warten auf die Kinder. Wo niemand sitzt geht man auch nicht hinein. Das würde bei uns nicht klappen, da nach 1-2 Stunden die Hälfte der Hausbesitzer in ihren Vorgärten erfroren wäre 🙂
Es war ein wirklich toller USA-Urlaub mit tollen Erlebnissen rund um Halloween in dem die coolste Halloween-Deko übrigens nicht in einer Wohngegend mit vielen Kindern, sondern mitten in Key West zu sehen war. Trotzdem muss ich ehrlich sagen, dass es mir mehr Spaß macht unser Haus zu dekorieren und die Freude unserer Besucher zu sehen. Ab nächstem Jahr werden wir auch wieder jedes Jahr dekorieren.