Unsere neuen Fenster. (30.8.)
Die Behörden, volle Terminpläne der Handwerker und nicht zuletzt das Wetter haben uns ja des Öfteren übel mitgespielt. Daher haben sich einige Verzögerungen ergeben und unser Rohbau war Anfang Juni noch weit von dem geplanten Zustand entfernt. Daher mussten wir auch die Bestellung der Fenster so lange hinauszögern, bis wir sichergehen konnten, dass die Fenster so bald als möglich nach der Lieferung eingebaut werden könnten.
Wir gaben Josko also Anfang Juni den Startschuss zur Produktion, und mussten erfahren, dass eine Produktion auf Grund der Auftragslage nicht mehr vor den Werksferien möglich sei und die Lieferung daher erst nach dem 15. August erfolgen kann. Blöd jetzt, aber nicht zu ändern.
Überraschender Weise kam dann Mitte Juli ein Anruf von Josko, dass sie gerne die Fenster bereits vor den Werksferien ausliefern würden – also bis spätestens 22. Juli. Nachdem unser Dachstuhl zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht geschlossen und dicht war, konnte ich mich mit der Idee einer früheren Lieferung nicht anfreunden. Also bat ich die Josko-Leute die Lieferung zum zuvor vereinbarten Termin durchzuführen und unsere Fenster bis dahin im sicheren Josko-Lager stehen zu lassen. Diese Entscheidung war im Nachhinein betrachtet sehr gut, da ein Einbau vor Mitte August nicht möglich gewesen wäre.
Am 16. August war es dann soweit und die Fenster wurden zu unserer Baustelle geliefert. Ein 12-Tonner von Josko kam eigens zu uns, weil für andere Fenster kein Platz mehr war. Die kleineren Fenster waren schnell entladen. Die große Schiebetüre und das knapp 4,5 Quadratmeter große Fixglaselement für das Wohnzimmer waren allerdings eine Herausforderung. Laut den LKW-Fahrern ist das Fixelement rund 400kg schwer und durch seine Abmessungen auch etwas unhandlich. Da die beiden großen Teile zu hoch waren um sie aufrecht durch die Öffnung für die Schiebetüre zu bringen, mussten wir die Elemente kippen und gleichzeitig durch die Öffnung hineinziehen. Ich stemmte mich dabei gegen die Rollladenkästen damit die Fenster nicht umfielen, während die LKW-Fahrer zogen und schoben bis wir im Haus drinnen waren. Anbetracht dieser Schwierigkeiten konnte ich mir nicht vorstellen wie die Fenster eingebaut werden sollten nachdem man sie ja aus dem Haus rauskippen müsste um die Rollladenkästen von außen unter die Überlager einzufädeln.
Für den Einbau bekamen wir den 30. und 31. August als Termin, da die Montage so vieler Fenster in einem Tag nicht zu bewältigen wäre. Der Termin war für uns sehr gut, da wir zuvor noch die Solarkollektoren aus dem Obergeschoß auf das Dach befördern müssten und das nur geht so lange die Fenster nicht eingebaut sind. Bis dahin könnten die Kollektoren durch die Fensterausschnitte hinaus gehoben werden. Der Kran für den Transport der Kollektoren sollte am Freitag kommen, damit wir rechtzeitig bis zur Fenstermontage fertig sind.
Leider konnte und die Dachspenglerei Zimmermann den Kran am Freitag aber nicht schicken und avisierte ihn für Mittwoch. Gleichzeitig riefen die Fenstermonteure an und verschoben den Einbautermin um einen Tag nach Vorne. So würden am Dienstag Nachmittag alle Fensteröffnungen geschlossen sein und wir stehen am Mittwoch dumm da. Zum Glück hatten die Leute der Spenglerei Mitleid mit uns und sagten uns den Kran für Dienstag Vormittag zu.
Am Montag um sieben Uhr hatten die Monteure, Ernst und Mario aus Amstetten, bereits ihr Werkzeug entladen und warteten nur noch auf uns. Ich bat sie gleich zu allererst um zwei gefallen „…bitte schauts, dass heit ned fertig werd’s und lasst’s ma im Obageschoß a Fenster im Westn offen damit wir die Kollektoren aussehb’n kennan!“ Nachdem die Beiden keinen Zweifel daran ließen, dass diese Masse an Fenster in einem Tag nicht eingebaut werden könnte, war ich schon beruhigt.
Mario und Ernst sind als selbstständige Monteure für Josko unterwegs und erhalten von eben diesen ihre Aufträge und Informationen. So wurde ihnen zum Beispiel mitgeteilt, dass es sich um ein ebenerdiges Gebäude handeln würde. Leser unseres Blogs wissen, dass das so nicht ganz richtig ist. Viel mehr befinden sich die, nach der Schiebetüre und dem großen Fixelement, schwersten Fensterelemente im Obergeschoß. So bringen die französischen Fenster der Schlafräume jeweils rund 200kg auf die Wage. Bereits am Montag um neun Uhr war klar, dass die beiden es nie schaffen würden die Fenster für das Obergeschoß mit reiner Muskelkraft dort hin zu bekommen. So fragten sie ob es wohl möglich sei den Kran auch gleich für den Fenstertransport einzusetzen. Nachdem sechs Fenster in einer viertel Stunde zu bewegen sein müssten, nahm ich an, dass es kein Problem sein sollte. Also bauten Ernst und Mario einmal alle Fenster ein die ohne Kran machbar waren und setzten auch die Eingangstüre ein.
Am Dienstag trafen wir uns wieder um sieben Uhr auf der Baustelle. Diesmal habe ich vorsorglich frei genommen, da ja einiges passieren sollte an diesem Tag. Die Fenstermonteure setzten ihre Arbeit fort und kümmerten sich erst einmal um Detailarbeiten bis die schweren Fensterelemente ihren Weg in den Stock finden würden. Erfreulicher Weise kam der Kran der Firma Zimmermann bereits gegen acht Uhr, also weit früher als erwartet. Nachdem die Kollektoren auf das Dach gehoben waren, spannten wir ein Fenster nach dem anderen in die Gurte ein und ließen es vom Kran zur nächst gelegenen Fensteröffnung im Obergeschoß heben. Dort legten wir das Fenster auf einen Transportwagen und zogen es zu viert in das Haus hinein. Nachdem alle Fenster im Stock oben verteilt waren, konnten die Monteure ungebremst weiter machen.
Am frühen Nachmittag waren alle Elemente eingebaut und es ging ans Feintuning. Während Ernst die Rollläden auf ihre Funktion überprüfte stieg Mario außen auf die Leiter um die Elemente komplett einzuschäumen damit sie gegen das künftige schlechte Wetter gerüstet sind. Diese Aufgabe stellte sich besonders bei den Fenster über dem Ziegelschutthaufen und dem Erdhügel als besonders kniffelig heraus. Dort konnten wir die Leiter nicht einfach aufstellen. Vor allem auf dem Erdhügel auf dem auch noch die Baustahlgitter lagen hielt die Leiter fast überhaupt nicht. Daher steckte ich Steckeisen als Absicherung in de Erde und verspannte die Leiter dann gegen die Mauer. Während ich unten das Abrutschen verhinderte stieg Mario hinauf und schäumte die letzten beiden Rollladenkästen aus.
Abschließend gingen wir noch einmal durchs Haus und schauten uns jedes Fenster genau an. Wir probierten die Fliegengitter aus und machten eine kurze Sichtprüfung auf offensichtliche Kratzer. Gegen 17 Uhr war dann alles soweit fertig, sodass die Burschen zusammenpacken und ihre Heimreise nach Oberösterreich antreten konnten. Der Einbau und die Einstellung der Fenster sowie der Eingangstüre ist perfekt über die Bühne gegangen. Wirklich zu empfehlen die Truppe.
Und wir können nun endlich unser Haus durch die Haustüre betreten 🙂